Hintergrund
Die Haut bildet eine essentielle Barriere gegenüber der Umgebung und schützt den Körper vor Wasserverlust und vor dem Eindringen von Allergenen, Reizstoffen und Krankheitserregern. Daher kann jede Funktionsstörung der Haut oder eine Verletzung, die nicht effizient repariert wird, schwere medizinische Probleme hervorrufen. Chronische Wunden, entzündliche Hauterkrankungen und Hautkrebs betreffen einen hohen Prozentsatz der Weltbevölkerung. Diese Erkrankungen sind meist schwer behandelbar, die resultierende Morbidität ist hoch, und einige Hauterkrankungen, wie beispielsweise Melanome im fortgeschrittenen Stadium oder schwere Hautreaktionen auf bestimmte Arzneimittel, haben sogar eine hohe Sterberate.
SKINTEGRITY.CH bringt führende Experten aus den Bereichen Grundlagenforschung, klinische Forschung, (Bio)engineering und Bioinformatik zusammen, die einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, um diese wichtigen Krankheiten besser zu verstehen und besser diagnostizieren und behandeln zu können. Die Arbeit des Verbunds beinhaltet Forschung zu Hautverletzung und -reparatur, entzündlichen Hauterkrankungen und Hautkrebs und involviert moderne systembiologische “Omics”-Ansätze, Hochdurchsatz-Screening, Bioinformatik, Materialwissenschaften, bildgebende Verfahren, biophysikalische Experimentalarbeiten, in vivo Experimente mit Tiermodellen, Arbeiten mit humanen Biopsien sowie klinische Studien. Der interdisziplinäre Ansatz von SKINTEGRITY.CH fördert industrielle Kooperationen, translationale Initiativen, Patentanmeldungen, und Unternehmensgründungen, wodurch der biomedizinische «Hub» in der Schweiz entscheidend gestärkt wird. Schliesslich hat SKINTEGRITY.CH eine wichtige Funktion bei der Ausbildung der nächsten Generation von Grundlagenwissenschaftlern, Ingenieuren und Klinikern, die Pionierarbeit leisten an der Grenzfläche zwischen verschiedenen Disziplinen, besonders wichtige wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten und zentrale Probleme unserer Gesellschaft lösen.
Die Forschung innerhalb des gesamten Konsortiums zielt auf ein zirkuläres Format ab: Patienten bilden den Ausgangspunkt für die Proben- und Datenerfassung. Dies ermöglicht die Grundlagenforschung zur Formulierung von Hypothesen und zur Validierung potenzieller Targets in silico, in vitro sowie in vivo in Mausmodellen und 3D-Äquivalenten der menschlichen Haut. Vielversprechende Ergebnisse bilden die Grundlage für klinische Studien zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Patienten.